Am Institut für Chemie der PH Karlsruhe wird das Lehr-Lern-Labor „makeScience!“ um Angebote für die gymnasiale Oberstufe erweitert. Der bisherige Schwerpunkt lag auf Kursen für Schüler*innen der Sekundarstufe I mit den Themenschwerpunkten Umwelt & Nachhaltigkeit (DBU-Kooperationsprojekt mit den Universitäten Bremen, Saarbrücken und Erlangen/Nürnberg).
Die neuen Laborkurse beinhalten sowohl lehrplankonforme als auch weiterführende, alltagsbezogene Themen. Sie verfolgen das Ziel, Schüler*innen vertiefende Einblicke in die faszinierende Welt der Chemie zu ermöglichen. An diesem außerschulischen Lernort können somit bereits im Chemieunterricht behandelte Themen vertieft und Neues erlernt werden. Die Kurse folgen dem Prinzip des forschenden Lernens, in dem das selbständige Durchführen von Experimenten zur Untersuchung einer gegebenen Fragestellung im Mittelpunkt steht. Dem selbstständigen Experimentieren kommen dabei ganz unterschiedliche bedeutsame Funktionen zu. Zum einen besitzt das Experiment als Teil des Erkenntnisprozesses eine methodische Schlüsselrolle, zum anderen ist es ein zentrales Element zur Motivation von Lernenden und damit zur Förderung von Lernprozessen, wenn es in einen Kontext eingebunden ist, der Bezüge zum Alltag und zur Lebenswelt der Schüler*innen erkennen lässt. So kann das Interesse und die Begeisterung für naturwissenschaftlich-technische Fragestellungen und Lösungen geweckt werden, auch im Hinblick auf ihre spätere Berufsorientierung. Dies stärkt den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg und ist von Bedeutung für die ökologische Modernisierung des Landes. Zusätzlich wird der Erkenntnis zahlreicher Studien, die eine zunehmende Unbeliebtheit dieser Schul- und Studienfächer aufweisen, Rechnung getragen. Beispielhaft für Laborkursthemen seien an dieser Stelle „Donator-Akzeptor-Reaktionen in Bubble-Tea-Bällchen“ und „Geheimtinten der CIA“ genannt. Die Inhalte der Kurse werden auch in Lehrerfortbildungen angeboten. (siehe unter http://www.lfz-chemie.de)
Das Projekt „makeScience!“ stellt für die Schulen quasi einen außerschulischen Partner dar, der eine vertiefte experimentelle Auseinandersetzung mit schulisch relevanten Themen ermöglicht. Im Hinblick auf Lehrer*innen ist der sehr gut ausgestattete Laborbereich eine Bereicherung zu den meist ungenügend ausgestatteten Schulräumen. Die Labortage sind für Schulklassen kostenfrei, nur die Anfahrt muss selbst getragen werden.
Ein weiteres zentrales Anliegen dieses Projektes ist die Lehramtsstudierenden in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten. Studierende werden dahingehend geschult, dass sie eine naturwissenschaftlich-technische Grundbildung qualifiziert vermitteln können. Bevor sie im Projekt Betreuungsaufgaben übernehmen, werden die Studierenden zunächst in speziellen Vorbereitungsveranstaltungen auf ihre Aufgaben im Labor vorbereitet. Im Labor können die Studierenden dann durch die Vernetzung von Studium und Schulpraxis einen tiefen Einblick in ihr späteres Berufsfeld, die Arbeit mit Schüler*innen, erhalten und ihre Kompetenzen durch Reflektion erweitern. Es entsteht ein Ort der Lehrerbildung, der die curricular verankerten Lehre-Forschung-Praxis-Verbindung erfüllt.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Matthias Ducci, Sabrina Syskowski
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